In der Welt des Geocaching gibt es ein heißes Thema: Was ist eigentlich die richtige Terrainbewertung beim Thema angeln (bzw. eines Beltima-Geocaches)? Damit sind Geocaches gemeint, die meist hoch oben (z.B. Baum) angebracht sind und nur mit einer längeren Angel gehoben werden können.
Die korrekte Terrainwertung bei einem Angelcache ist mindestens 3. Es können jedoch Faktoren reinspielen, die die Wertung deutlich nach oben schrauben können.
Geocaching und die Terrainbewertung beim Angeln…
Welche Überlegungen flossen in die Entscheidung ein die T-Wertung diese Wertung zu geben? Als allererstes ist mir aufgefallen, dass eine Angel ja als ein spezielles Hilfsmittel gelten könnte und somit ein klarer Kandidat für eine T-5 Bewertung wäre.
Aber: Nicht jedes Hilfsmittel macht einen Geocache zu einem T-5! Sonst wäre alle Nachtcaches oder jeder Multi mit einer UV-Station ja ebenfalls immer und ohne Ausnahme Caches mit einer hohen T-Wertung. Sind sie aber nicht.
Ein T5-Cache ist ein Geocache, welcher eine Spezialausrüstung benötigt, welche (und das ist wichtig) spezielle Kenntnisse im Umgang dieser benötigt. Eine Taschenlampe kann jedes Kind bedienen. Eine Kletterausrüstung nicht.
Ist eine Angel Grund für eine hohe Terrainbewertung (T5)?
Hier streiten sich wirklich die Geister. Eines steht fest: Kinder können das Ding (eine Beltima Angel) nicht bedienen. Aber die Terrainwertung richtet sich auch an gesunde Erwachsene (außer T1… aber das ist ein anderes Thema).
Ein großes Problem sehe ich bei der Vorbereitung der Angel: Diese kommt nämlich nicht Geocaching-fertig beim geneigten Sucher an, sondern muss selbst mit Haken (oder anderen Dingen) “kreativ” befestigt werden. Da sollte man schon wissen was man tut – zählt das schon aus Spezialwissen oder ist das eher ein Wissen wie “Batterien auswechseln”?
Da ich es persönlich schwieriger finde ein GPS Gerät zu bedienen, als so ein Teil umzubauen, sehe ich dabei keinen Grund auf einen T5 zu setzen.
Daher kann man ausschließen, dass eine (Beltima-)Angel aufgrund des Wissens der Sucher zu einer hohen T5-Bewertung führt.
Beachten allerdings sollte man folgendes: Eine Angel passt nicht mal eben in die Hosentasche oder in den Bauchbeutel (wie eine Taschenlampe oder so). Daher ist es ein Hilfsmittel, dass speziell für diesen einen Cache an diesen einen Ort gebracht werden muss.
Dies erschwert den Weg zum Cache schon deutlich! Und der Weg zum Geocache ist ein eindeutiger Faktor für eine höhere T-Wertung.
Welche T-Wertung für einen Geocache, bei dem man Angeln muss?
Wenn nicht automatisch ein Angelcache ein T5-Geocache ist, dann müssen wir die Terrainwertung in Bezug auf Angeln von unten nach oben betrachten:
- T1 bedeutet beim Geocaching, dass der Geocache mit der Rollstuhl aus machbar ist. Neben der Diskussion, dass Rollstuhlfahrer nicht gleich Rollstuhlfahrer ist, gibt es in der Regel selten Caches, die überhaupt für Rollstuhlfahrer machbar sein. Ich denke, dass T1 allein schon wegen der Höhe des Cachecontainers nicht passt.
- T2 ist damit das Standard-Terrain für alle Geocaches. Das Terrain soll “relativ” eben sein. (siehe hier) und für Kinderwagen geeignet. Da die meisten Geocaches mit Angelzwang die Nähe eines Baumes benötigen, fällt das ebenfalls weg.
- Ich denke, eine Wertung von mindestens T3 ist für einen Angelcache angemessen. Wenn der geneigte Cacher diese Terrainwertung sieht, wird es sich auch die Attribute angucken und sich darauf vorbereiten.
Welche Faktoren ändern die T-Wertung bei einem Angelcache nach oben?
Beim Geocaching gilt: Auch der Weg zum Cache (genauer: zur Dose) beeinflusst die T-Wertung. Wege ab 3 km vom letzten Parkplatz oder Wegstrecke im Multicache sind automatisch T3 oder höher.
Da viele Angelcaches auf Bäumen liegen, die etwa tiefer im Wald sind (damit die suchenden Geocacher nicht sofort entdeckt – man braucht ja einen Moment) ist diese Wegstrecke stets ein Faktor.
Ja, es gibt auch Drive-Ins zum Angeln, aber von einer Wertung von T3 (im Zweifelsfall klettert man halt hoch) würde ich trotzdem nicht nach unten abweichen.
Ein normaler T4-Cache ist ein Cache, der dichtes Unterholz auf dem Weg hat oder sonst eher schwer zugänglich ist. Aber ich denke bei einem Angelcache darf man toleranter sein, als sonst. Immerhin sollte die zusätzliche Ausrüstung in Betracht gezogen werden.
Mein Rat wäre daher: Wenn der Angelcache ohne Angel durch die Umgebung (Wegstrecke, Bewuchs) locker eine Terrainwertung drei verdient hätte, dann würde ich ihm eine 4 geben. Dadurch ist das Schleppen der Ausrüstung Rechnung getragen.
Eins noch: Wenn der Geocache nur erreicht werden kann, wenn man mit der Angel in einem Boot sitzt, ist es klar ein T5.
Tipp zum Listing eines Angelcaches
Vielleicht könnt ihr ja in euer Listing schreiben, warum ihr die T-Wertung gewählt habt, wie ihr sie gewählt habt. Dann ist es für alle klarer.
Geocaching soll Spaß machen und man sollte sich nicht um sowas wie eine Terrainwertung streiten, wenn es nicht nötig ist.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Alexander